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Test Olympus SP-550 UZ

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technische Daten

Die Olympus SP-550 UZ ist eine 7.1 MP-Kamera mit 18-fach Zoomobjektiv, das einen Brennweitenbereich von 28 - 504 mm umfasst. Zum Schutz gegen Verwacklungen ist die Kamera mit einem mechanischen Bildstabilisator ausgestattet. Als Speichermedium kommen xD-Karten und als Stromversorgung 4 AA-Akkus zum Einsatz. Das 2,5'' große Display löst mit 230.000 Pixeln auf.
 
Abmessungen (B x H x T): 116 mm x 78.5 mm x 78 mm
Gewicht (mit Akku): ca. 445 g

Bedienung

Für eine Digitalkamera mit 18fach-Zoom ist das Gehäuse der SP-550UZ sehr kompakt. Allerdings ist sie für ihre geringe Größe erstaunlich schwer. Dadurch liegt sie aber auch gut in der Hand, das Gewicht trägt zur Stabilisierung bei. Für große Hände liegt der Zoomhebel zu weit außen als das man mit einer bequemen Haltung die Kamera halten und den Zoom bedienen kann. Trotz des Kunststoffgehäuses fühlt sich die Olympus gut an. Schade nur, dass das Stativgewinde auch aus Kunststoff besteht.
 
Die Anleitung liegt nur auf CD bei, was bei einem Gerät das man größtenteils weit ab vom nächsten PC benutzt, sehr unpraktisch ist. Außerdem ist die Anleitung teilweise schlecht oder mißverständlich übersetzt.

Bildschirmfoto
Bildschirmfoto

Sehr erfreulich dagegen ist die individuelle Konfigurierbarkeit der SP-550. Eine Funktionstaste, die standardmäßig für den Bildstabilisator vorgesehen ist, kann mit einer Auswahl von Funktionen belegt werden: AE Lock, AF Lock, Bildqualität, FineZoom, Digitalzoom, AF-Modus, Focusmodus, AF Permanent, Prädiktions AF, Blitz-Synchronisation, Slaveblitzfunktion, Tonaufnahme, Dunkelabzug. Zusammen mit dem Schnellzugriff mit der OK-Taste auf Weißabgleich, ISO-Wert, Serienbildmodi, Belichtungsmessmethode ist eine rasche und effektive Bedienung möglich. Wenn das noch nicht reicht kann man auf der 'MyMode'-Position des Wählrades 4 verschiedene Kamerakonfigurationen ablegen.
 
Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir, dass das Akkufach gegen versehentliches Öffnen gesichert ist und die Dioptrieneinstellung durch eine deutliche Rasterung kaum versehentlich verstellt werden kann.
 
Das Hauptmenü wirkt auf den ersten Blick durch die vielen Untergruppen unübersichtlich. Die Untermenüs sind dagegen herkömmlich gestaltet. Nach kurzer Eingewöhnung kommt man aber trotzdem gut klar.
 
Die Laufzeit der 4 AA-NiMh-Akkus wird mit über 1.000 Fotos angegeben. Während des Testzeitraums musste ich die Akkus nicht aufladen, die Angabe ist daher durchaus realistisch.

Ausstattung

Testfoto

Die Olympus SP-550 UZ hat neben der üblichen Vollautomatik und 20 Motivprogrammen auch Blenden- und Zeitautomatik, sowie eine manuelle Belichtungssteuerung. Blende bzw. Belichtungszeit wird relativ umständlich über die 4-Wege-Wippe eingestellt. Es sind prinzipiell Belichtungzeiten von 15 bis 1/2000 sek (im Bulb-Modus max. 8 Minuten) möglich. Im Auto-Modus und P,A,S-Modus wählt die Kamera aber max. 1/2 sec. Schaltet man den Dunkelabzug aktiv, dann lässt sie in A und S auch max. 4 Minuten zu. Braucht man längere Belichtungszeiten muß man diese im vollmanuellen M-Modus einstellen. Die sonst drohende Unterbelichtung wird zwar durch rote Blenden/Zeit-Angabe im Display angezeigt, aber insgesamt ist das sehr verwirrend und unkomfortabel gelöst. Die Kamera sollte den Fotografen bei seiner Arbeit unterstützen und nicht bevormunden. Irritierend auch: die kürzeste Belichtungszeit von 1/2000 sek ist nur im M-Modus ab Blende f4.5 anwählbar. Ansonsten ist sie auf 1/1000 sec. begrenzt. Die kleinste mögliche Blende ist f8. Möglicherweise ist diese Begrenzung der Vermeidung von Beugungsunschärfe geschuldet.
 
Unter den 20 Motivprogrammen befindet sich auch eins für Panoramafotos, das allerdings nur mit Original-Olympus-Speicherkarten funktioniert. Eine Beschränkung die Olympus schon mit den ersten Digitalkameras eingeführt hat und die Angesichts der lächerlich geringen Hilfestellung bei Panoramaaufnahmen (eingeblendete Hilfslinien) nur noch peinlich ist für Olympus.
 
Die SP-550 verfügt zwar über einen manuellen Focus, der aber nur umständlich über das Menü mit 14 Tastendrücken aktiviert werden kann. (Schneller gehts, wenn man den MF auf eine MyModus-Position am Wählrad legt.) Dazu kommt dann noch, dass zwar eine Lupe und eine Entfernungsskala eingeblendet wird, die Schärfebeurteilung trotzdem schwierig bleibt. Am dringendsten benötigt man einen manuellen Focus oft bei Makro-Aufnahmen. Hier musste ich feststellen, dass der AF eine geringere Naheinstellgrenze hat als der MF. Außerdem gelang es mir im MF auch in der Einstellung unendlich nicht, scharfe Fotos von Wolkenbildern zu erstellen.
 
Die Serienbildfunktion schafft in der höchsten Qualität (SHQ) 3 Bilder in Folge mit einer Geschwindigkeit von einem Bild pro Sekunde. Bei auf HQ reduzierter Bildqualität (volle Auflösung, aber stärkere JPG-Komprimierung) sind immerhin 10 Fotos in Folge innerhalb von 9 Sekunden (1,1/sec) möglich. In beiden Fällen werden anschließend noch 4 Sekunden benötigt um die Daten auf die Karte zu schreiben. Erst danach kann man weitere Fotos machen. Die Dateigröße beträgt bei HQ ~ 1,5 MB und bei SHQ ~ 3,5 MB. Bei HQ kann man eine leichte Neigung zu stärkeren JPEG-Artefakten feststellen. Bei kleinen Formaten wird dies aber nicht auffallen.
Zwischen den Fotos einer Serie ist der Bildschirm schwarz; man sieht nur kurz ein Bild aufleuchten. Lobenswert ist das im Serienbildmodus der Blitzbetrieb möglich ist, allerdings mit weiter reduzierter Geschwindigkeit, abhängig von der Ladezeit des Blitzes.
 
Im RAW-Modus sind gar keine Serienbilder möglich. Das Speichern eines RAW-Fotos plus gering aufgelöstem JPG dauert 9 Sekunden. Ohne Serienbildmodus kann man mit SHQ-JPEGs alle 5 Sekunden ein Foto machen. Vielleicht sollte sich Olympus überlegen auch ins SD-Lager zu wechseln um zeitgemäßere Schreibraten zu erzielen.
 
Die Geschwindigkeit des Serienbildmodus ist von der Speicherkarte (M- oder H-Typ) unabhängig. Es gibt noch 2 weitere Serienbildmodi mit reduzierter Auflösung: max. 15 Bilder in Folge mit ca. 7 Bilder/s bei 3-MP-Auflösung und max. 20 Bilder in Folge mit ca. 15 Bilder/s bei 1.2-MP-Auflösung. Im 15fps-Serienbildmodus kann man zusätzlich eine Pre-Capture-Funktion aktivieren. Dann werden bereits beim Vorfokussieren Bilder aufgezeichnet und beim endgültigen auslösen werden die 5 vorher gemachten Fotos mit abgespeichert. Würde das doch bloß bei voller 7-MP-Auflösung funktionieren...
 
Videos sind auf max. 15 Sek. begrenzt, wenn man M-Type Karten verwendet. Bei H-Type ist die Videolänge nur durch den Speicherplatz begrenzt. Zeichnet man Videos mit Ton auf, ist kein Zoomen möglich.
 
Neben üblichen kleinen Bildbearbeitungsmöglichkeiten verfügt sie auch über elektronische Erkennung und Retusche roter Augen sowie die Möglichkeit Helligkeit und Sättigung zu ändern. RAW-Fotos können bereits in der Kamera zu unterschiedlichen JPGs 'entwickelt' werden, indem Weißabgleich, Bildparameter und JPG-Komprimierung eingestellt werden können.

Bildqualität

Im WW-Bereich zeigt sich eine leichte tonnenförmige Verzeichnung, am Teleende dafür eine kissenförmige Verzeichnung. Die Abweichungen sind aber für einen so großen Zoombereich akzeptabel. Deutliche Vignettierungen sind nicht erkennbar. Diese treten aber beim Blitzbetrieb im WW-Bereich auf, wo der Blitz nicht stark genug für eine gleichmäßige Ausleuchtung ist. Erstaunlich gering ist die Neigung zu Farbsäumen. Einen leichten Abfall der Randschärfe kann man im Telebereich feststellen.

Testfoto

Der Weißabgleich arbeitet bei Tageslicht zufriedenstellend. Unter Kunstlicht habe ich aber regelmäßig einen deutlichen Gelbstich bemerkt. Ein manuell eingemessener Weißabgleich sorgt für korrekte Farben.
 
Teilweise sind mir im Praxiseinsatz leichte Überbelichtungen aufgefallen. Z.B. zeigen auf diesem Foto die Blüten keinerlei Zeichnung mehr.
 
Die ISO-Empfindlichkeit der SP-550UZ startet bereits bei ISO 50. Dadurch hat man bei ausreichend Licht eine gute Option um das Rauschen zu senken. Bei ISO 100 liefert die Olympus durchschnittlich rauscharme Bilder. Ab ISO 200 ist ein leichtes Farbrauschen sichtbar, ab ISO 400 wird es stark störend. ISO 3200 sind nur mit 3 MP Auflösung möglich und schwer gestört. Bei ISO 5000 nimmt das Rauschen erstaunlicherweise ab, dafür filtert die Rauschminderung auch noch die letzten Details heraus. Beispiel-Fotos siehe unter ISO-Performance.
 
Die Option 'Rauschminderung' im Kameramenü beeinflusst nicht den Rauschfilter, sondern schaltet den Dunkelabzug bei Verschlusszeiten von über 1/2 sec. ein und lässt im A- und S-Modus längere Belichtungszeiten zu. Da dies die Bildqualität nur verbessern kann und man bei solchen Verschlusszeiten sowieso mit Stativ arbeitet würde ich diese Option immer einschalten. Einen deutlichen Einfluß konnte ich allerdings nicht feststellen. Vermutlich wirkt sich die Option erst bei Nachtaufnahmen deutlich aus.
 
Die Bildparameter Schärfe, Kontrast und Farbsättigung kann man getrennt in +/- 5 Stufen einstellen. Damit sollte jeder seine ideale Einstellung finden. Schön auch, dass die aktuelle Einstellung kurzzeitig im Display eingeblendet wird. Sofern nicht extra angegeben sind alle Testfotos mit der Standardeinstellung von 0 gemacht. Der Einfluß der Bildparameter ist deutlich sichtbar. Farbsättigung auf 5 ist schon extrem krass. Alle Werte auf -5 führt zu wenig gesättigten, weichen Bilder, was für die Bild-Nachbearbeitung sinnvoll sein kann.

Display

Trotz der guten Auflösung des Displays fiel mir die Schärfebeurteilung der Fotos nicht leicht. Beim Zoomen fehlt eine Anzeige für den aktuellen Vergrößerungsfaktor. Die Zoom-Funktion der Ansicht setzt nach ca. 2 Sekunden Verzögerung ein. Das Durchblättern geht aber sehr zügig.
 
Lila Streifen auf Display und Sucherbild treten vor allem bei Gegenlicht auf, sind zwar störend, haben aber keine Auswirkung auf die Qualität des Bildes. Das Display ist im Sonnenschein zu dunkel. Der Sucher ist in diesen Fällen ein guter Ersatz.
 
Gut gelöst: die SP-550 hat eine Direkttaste für die Bild-Anzeige. Die Anzeige erfolgt dann immer auf dem Display, auch wenn Sucher aktiv war.

Autofokus / Zoom

Testfoto

Der Zoom wird über einen ringförmigen 2-Wege-Schalter relativ fein gesteuert. Störend empfand ich allerdings das beim Verstellen von Tele in Richtung Weitwinkel die Brennweite nach dem Loslassen des Schalters immer nochmal kurz in Richtung Telebereich ruckt. Besonders schnell wird der Zoombereich nicht durchlaufen, bei einem solch enormen Zoombereich wünscht man sich dann eine manuelle Zommverstellung.
 
Wirklich enttäuscht hat mich die Leistung des Autofokus. Arbeitet der AF im WW-Bereich noch mit durchschnittlicher Geschwindigkeit, wird er mit zunehmender Brennweite immer langsamer und pumpt oft um den Schärfebereich. Der AF benötigt speziell bei Telebrennweite und wenig Licht teilweise 5-6 Sekunden zum Scharfstellen. Der Permanent-AF bringt leichte Besserung, da man nicht erst den Auslöser halbdurchdrücken muß.
 
Der manuelle Fokus ist keine Ausweichmöglichkeit, da die Lupenfunktion keine sichere Scharfstellung erlaubt. Gut gelöst ist dafür die Entfernungsskala die im MF-Modus eingeblendet wird. Auch eine Schärfespeicherung ist möglich, allerdings recht umständlich zu bedienen.
 
Allerdings muss auch gesagt werden, wenn der AF erstmal seine Arbeit getan hat, wird auch verzögerungsfrei ausgelöst. Wartet man vorfokusiert auf ein Ereignis hat man auch gute Chanchen dies abzubilden. Nur für spontane Schnappschüsse ist der Autofokus oft zu langsam.
 
Die Olympus SP-550 UZ verfügt über einen mechanischen Bildstabilisator, der über eine Verschiebung des CCD-Sensors arbeitet. Dieser arbeitet anscheinend nicht so wirksam, wie ich das von optischen Bildstabilisatoren gewohnt bin. Erstaunlich oft waren im Praxiseinsatz Fotos bei voller Telebrennweite trotz Belichtungszeiten kürzer 1/100 sec. verwackelt. Unter Laborbedingungen konnte ich allerdings reproduzierbar scharfe Fotos mit 1/80 sec. erreichen. Setzt man den vollen Zoom ein, sollte man auf jeden Fall auf die Belichtungszeit achten und ggf. bewusst eine stabile Haltung einnehmen.

Testfoto

Makroaufnahmen sind problemlos möglich. Die Naheinstellgrenze beträgt 10cm. Der Makromodus begrenzt den Autofokus auf den Nahbereich, Makroaufnahmen sind auch im normalen AF-Modus möglich. Der Supermakro-Modus hat eine Naheinstellgrenze von nur 1 cm. In diesem Bereich hat man dann aber schon deutliche Probleme mit der Ausleuchtung des Motivs. Schon im normalen Makrobereich führt der Blitzeinsatz zu Abschattungen durch das Objektiv. Daher würde ich mir von dem Supermakro-Modus nicht zu viel versprechen. Die Verzeichnungen sind hier allerdings erstaunlich gering.
 
Über den Adapter CLA-10 können Filter und Konverter mit 48.4 mm Gewinde angebracht werden.

Fazit

Es fällt mir schwer eine eindeutige Empfehlung auszusprechen. Zum einen bietet die Olympus SP-550UZ einen gut nutzbaren Brennweitenbereich ohne nennenswerte optische Mängel, einen guten Funktionsumfang mit guten Personalisierungsmöglichkeiten und eine bei ISO 100 akzeptable Bildqualität. Auf der anderen Seite steht die Langsamkeit der Kamera. Ob Autofokus, Speicherzeiten oder Serienbildmodus: hier muß man immer wieder mit lästigen Wartezeiten rechnen. Gerade die ambitionierten Fotografen, die sich vom Funktionsumfang der SP-550 angezogen fühlen, werden hier enttäuscht.

Michael Neuhaus

Hinweis

Die abgebildeten Testfotos wurden mit den Standardeinstellungen der Kamera in SHQ-Qualität erstellt. Die 1:1 Crops sind unbearbeitete Ausschnitte. Die Vorschaubilder wurden nach dem Verkleinern nachgeschärft.

Beispiele ISO-Performance

Testfoto
ISO 50 - 1:1 Crop
Testfoto
ISO 100 - 1:1 Crop
Testfoto
ISO 200 - 1:1 Crop
Testfoto
ISO 400 - 1:1 Crop
Testfoto
ISO 800 - 1:1 Crop
Testfoto
ISO 1600 - 1:1 Crop
Testfoto
ISO 3200 - 1:1 Crop
Testfoto
ISO 5000 - 1:1 Crop

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Stand: 11.02.2008
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