Ein Polfilter wird benötigt um Reflexionen z.B. auf Glas oder Wasserflächen zu unterdrücken oder um Farben bzw. Kontraste zu verstärken. Der Polarisationsfilter ist so ziemlich der einzige Filter, dessen Wirkung nicht mit einer Software simuliert werden kann. Ein Polfilter ist in der Stärke seiner Wirkung einstellbar und muß, auch weil die Wirkung von der Richtung des Lichteinfalls abhängt, für jedes Foto entsprechend justiert werden. Die stärkste Wirkung erzielt man, wenn die Sonne im rechten Winkel zur Fotorichtung steht.
Es gibt zirkulare und etwas günstigere lineare Polfilter. Der zirkulare Polfilter wird für Kameras benötigt, bei denen polarisationsempfindliche Elemente zum Einsatz kommen. Das ist in der Regel bei DLSRs der Fall. Für digitale Kompaktkameras reicht üblicherweise ein linearer Polarisationsfilter. Mit einem zirkularen ist man aber immer auf der sicheren Seite.
Allerdings kann ein schlechter Polfilter die Bildqualität und insbesondere die Schärfe negativ beeinflussen. Linerare Polfilter sind diesbezüglich dank des einfacheren Aufbaus etwas unkritischer.
Die Marke B&W hat einen sehr guten Ruf, daher habe ich einen Polarisationsfilter von B&W für diesen Test ausgewählt.
Getestet habe ich die Ausführung B&W circular MRC Slim 55 E. Dies ist eine Slim-Variante mit sehr geringer Bauhöhe. Dadurch werden Abschattungen bei weitwinkligen Objektiven vermieden. Allerdings ist dadurch die Montage und die Verstellung etwas fummelig.
Das MRC steht für die Vergütung des Filters. Eine hochwertige Vergütung reduziert kontrastmindernde Reflexionen. Die Ziffern 55 stehen für das Filtergewinde. Ich habe den Polfilter an einer Panasonic DMC-FZ30 getestet, die ein 55mm Filtergewinde besitzt.
Der Polfilter schluckt etwa 2 Blendenstufen. Die Belichtungsmessung berücksichtigt das automatisch. Man sollte aber daran denken, damit man nicht überrascht ist, wenn die Belichtungszeit ansteigt.
Wie man an nebenstehendem Auflösungschart sieht, hat der B&W-Polfilter keinen negativen Einfluss auf das Auflösungsvermögen der Kamera. Es sind keinerlei Unschärfen zu erkennen. Der gezeigte Aussschnitt stammt aus dem Bildrand. Ein Klick auf das Foto lädt die 1:1 Ansicht.
Bei schlechten Polarisationsfiltern würde man hier einen Schärfeabfall feststellen.
An den folgenden Fotos kann man die Auswirkung des Polfilters auf Farben und Reflexionen erkennen:
![]() mit Polfilter wirkt der Himmel blauer die Wolken kontrastreicher, die Bäume bunter Blende f3.2 |
![]() das gleiche Foto ohne Polfilter Blende f6.3 |
![]() mit Polfilter werden die Spiegelungen weitgehend entfernt |
![]() ohne Polfilter ist die Scheibe durch die Spiegelung fast undurchsichtig |
![]() mit Polfilter |
![]() ohne Polfilter |
Ich danke Schneider Kreuznach für die Bereitstellung eines Testmusters.
Wikipedia-Artikel mit weiterführenden Informationen
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Michael Neuhaus
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Stand: 14.01.2008