Kaufberatung Digitalkamera
Kriterien zur Auswahl und zum Vergleich von Digitalkameras
technische Daten
Testberichte
Ausstattung
Leider gibt es nicht die perfekte Kamera. Bei jeder Digicam muß man mehr oder weniger starke Kompromisse eingehen.
Daher gilt es zunächst herauszufinden für welche Aufgaben die Digitalkamera eingesetzt werden soll. Abhängig vom Einsatzzweck kann man anhand der technischen Daten schon mal eine Vorauswahl treffen. Anschließend würde ich zu diesen Kameras Testberichte lesen und natürlich sollte man in den einschlägigen Foren mitlesen. Zur ersten Orientierung ist ein allgemeines Forum gut, später sollte man dann ein kameraspezifisches Web-Forum aufsuchen. Dort wird man sehr schnell feststellen, ob es typische Schwachstellen einer Digitalkamera gibt, denn darüber wird in diesen Foren immer viel geschrieben... Auf Digitalkamera.de gibt es einen interessanten Artikel zur Frage
'Wie aussagekräftig sind Kameratests?'
- Landschaftsaufnahmen, Architekturfotografie
Wichtig ist ein guter Weitwinkelbereich (24mm Anfangsbrennweite oder kleiner), interessant kann auch ein 16:9 Modus für Panoramas sein. Die Auslöseverzögerung spielt keine so große Rolle.
- Familie / Partyfotos
Gute Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen sind sehr schwierig. Wichtig ist ein geringes Rauschen bei hoher ISO-Empfindlichkeit. Ein Gebiet, auf dem nur DSLRs oder Systemkameras uneingeschränkt gut sind. Es gibt nur wenige Kompakte die hier noch gute Bildqualität liefern - siehe High-End-Kompakte. Ein Bildstabilisator kann unter Umständen hilfreich sein. Außerdem sollte die Kamera ein Autofokus-Hilfslicht besitzen, um die Scharfstellung bei Dunkelheit zu verbessern.
Für Schnappschüsse sollte die Auslöseverzögerung (incl. AF-Zeit) deutlich unter 0,5 sec. liegen.
- Tierfotografie
Weil die meisten Tiere, selbst im Zoo, nur aus größerer Entfernung fotografiert werden können, ist eine lange Telebrennweite sehr wichtig. 400mm würde ich hier auf jeden Fall anstreben, wobei das Objektiv trotzdem lichtstark sein soll. Empfehlenswert ist dann ein Bildstabilisator, um nicht immer auf das Stativ angewiesen zu sein. Für schnelle Tiere ist auch eine kurze Auslöseverzögerung und eine schnelle Serienbildfunktion wichtig.
- Sportfotografie
Je nach Sportart wird ein starkes Teleobjektiv benötigt. Die Auslöseverzögerung (incl. AF) sollte auf jeden Fall sehr kurz sein (< 0,2 sec). Eine gute Lichtstärke (f2,8) und eine hohe, rauscharme ISO-Empfindlichkeit und eine schnelle Serienbildfunktion ist bei schnellen Sportarten unentbehrlich. Für diese Aufgabenstellung sind am besten DSLRs (digitale Spiegelreflexkameras) geeignet.
- Tauchen
Neben der Verfügbarkeit eines Unterwassergehäuses ist ein spezielles Unterwasser-Motivprogramm und vor allen Dingen ein großes, helles Display sehr hilfreich.
- universell einsetzbar
Werden keine besonderen Anforderungen gestellt ist fast jede Digitalkamera geeignet. Achten würde ich trotzdem auf eine kurze Auslöseverzögerung, ein ausreichend großes, helles und gut aufgelöstes Display und allgemein auf eine flotte Reaktion der Kamera beim Einschalten, Zoomen, der Bildanzeige und Menübedienung. Dann macht das Fotografieren einfach mehr Spaß.
Kameraklassen
Selbstverständlich sollte jede Digitalkamera, unabhängig vom Einsatzzweck, eine gute Bildqualität liefern. Hier sind in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht worden. Trotzdem gibt es immer wieder Modelle, die durch größere oder kleinere Mängel auffallen. Ich stelle daher in den verschiedenen Kameraklassen Digicams vor, die möglichst wenige Nachteile haben und zu den Besten auf dem Markt gehören.
Die Kameras in der Kategorie Gut & Günstig sind einfache und günstige Modelle, die für einfache Ansprüche ausreichend sind. Die Kameras sind nicht besonders klein und bieten nur wenige Einstellmöglichkeiten. Was durchaus von Vorteil sein kann, wenn man Wert auf eine einfache Bedienung legt. Schwierige Fotosituationen wird man mit ihnen in der Regel nicht meistern können, für Standardfälle sind sie aber durchaus geeignet.
High-End Digitalkameras bieten eine bessere Bildqualität und eine umfangreichere Ausstattung. In dieser Kameraklasse braucht man als einzige Einschränkung nur den Verzicht auf einen großen Zoombereich hinnehmen. Manchmal können externe Blitzgeräte angeschlossen werden. Der Funktionsumfang orientiert sich oft an DSLRs. Viele sind als hochwertige Zweitkamera für Spiegelreflexnutzer konzipiert.
Digitalkameras der Super-Zoom-Klasse zeichnen sich durch ihren großen Zoom-Bereich aus. Die Kameras bringen in der Regel auch einen vollständigen Satz an Einstellmöglichkeiten mit. Im Gegenzug sind die Super-Zoom-Kameras deutlich größer als Kompakte, bieten aber praktisch unbegrenzte Möglichkeiten. Nur auf einen Anschluß für externe Blitzgeräte und für Filter oder Konverter muß man oft verzichten.
digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) und Systemkameras erfüllen alle Ansprüche eines ambitionierten Fotografen. Sie bieten die höchste Auflösung, eine hohe Bildqualität und eine professionelle Ausstattung. Bei diesen Kameras ist das Objektiv austauschbar und daher an jede Aufgabenstellung anpassbar. Insbesondere das Zusammenspiel mit einem externen Blitzgerät beherschen praktisch nur Kameras dieser Klasse perfekt. In der Regel entscheidet man sich hier für ein System und tauscht später nur noch das Kameragehäuse aus, während man den Rest der Ausrüstung weiterverwendet. Spiegelreflexkameras (DSLRs) sind streng genommen auch Systemkameras, aber in der Regel bezeichnet man mit Systemkamera eher die spiegellosen Kameras.
DSLRs haben den Aufbau einer klassischen Kamera mit einem Spiegel im Strahlengang, der für die Aufnahme wegklappt. Der Spiegel lenkt ansonsten das Bild auf den optischen Sucher und die AF-Sensoren. Daraus ergibt sich auch der große prinzipielle Unterschied: man schaut immer durch einen optischen Sucher, nicht auf ein Display. Das AF-System befindet sich nicht auf der Sensorebene und kann daher Justagefehler aufweisen. Im Bereich der Motivverfolgung (Sportfotografie) ist das AF-System einer (guten) DSLR derzeit immmer noch führend.
Systemkameras (DSLM) verzichten auf den Spiegel und sind allein deswegen schonmal kompakter gebaut. Im µFT-System ist dazu noch der Sensor etwas kleiner (Faktor 2 zum Kleinbildformat im Gegensatz zu den üblichen 1,5 beim APS-C-Format) und damit fallen nicht nur die Gehäuse, sondern auch die Objektive deutlich kleiner und leichter aus. Das Sucherbild wird immer vom Bildsensor auf einem kleinen Display erzeugt, was es ermöglicht beliebige Informationen mit einzublenden und vor allem das Bild so zu zeigen, wie es nach der Belichtung aussehen wird. Das erleichtert die genaue Belichtung enorm. Außerdem kann der Sucher 100% des Bildes anzeigen, was bei optischen Suchern nur in der Premiumklasse üblich ist.
Ein weiterer Unterschied liegt im AF-System. Der Autofokus wird bei DSLM auf der Sensorebene bestimmt. Allerdings ist die dafür notwendige Kontrastmessung im Falle von spontanen Entfernungsänderungen nicht in der Lage die Schärfe so schnell nachzuführen, wie die Phasensensoren einer DSLR. Beim einfachen Scharfstellen auf eine bestimmte Entfernung sind Systemkameras aber mindestens genauso schnell wie DSLRs. Da DSLMs von Anfang an auf die Kontrastmessung optimiert waren, haben sie auch einen schnelleren und exakteren Autofokus im Videobetrieb. DSLRs holen hier schnell auf, haben aber immer noch den Nachteil, das speziell optimierte Objektive erforderlich sind. Der AF-Antrieb in DSLR-Objektiven war nämlich nie dazu gedacht winzig kleine Korrekturen in kürzester Zeit durchzuführen. Aber hier ziehen die Hersteller zur Zeit nach, man muß nur beim Objektivkauf darauf achten. Genauso nähern sich beide Systeme bei den AF-Sensoren an: immer mehr Hersteller von DSLR und DSLM integrieren schnelle Phasen-AF-Sensoren auf dem Bildsensor.
technische Daten
Die technische Daten bestimmen niemals alleine die Qualität einer Kamera, daher sind sie nur ein erster Ansatz um die Kamera einer Kategorie zuzuordnen. Mit diesen Kriterien kann man sich eine Marktübersicht erstellen und dann anhand von Testberichten die Stärken und Schwächen vergleichen.
- Sensor-Auflösung (Megapixel)
Die Auflösung aller aktuellen Digitalkameras ist so hoch, dass sie kein Kaufkriterium mehr darstellt.
War in den Anfangstagen der Digitalfotografie die Auflösung noch sichtbar schlechter als mit dem klassischen Kleinbildfilm, so haben wir diesen Punkt schon lange hinter uns gelassen. Leider hat die unaufhaltsame Steigerung der Auflösung mittlerweile negative Auswirkungen. Konnte man früher bei einer 6-MP-Kamera auf die Pixelebene zoomen und erhielt eine scharfe Abbildung, so ist dies bei einer aktuellen 16-MP-Kompaktkamera nicht mehr zu empfehlen: die winzig kleinen Sensoren erhalten nicht genug Licht um rauschfrei zu arbeiten; die anschließende Rauschunterdrückung bügelt auch noch die letzten feinen Details platt, was letztendlich zu aquarellartigen Strukturen führt. Das ganze wird mit steigenden ISO-Zahlen noch schlimmer und ein 600mm Zoombereich führt auch nicht zu schärferen Bildern. Wirklich scharfe Fotos auf Pixelebene kann man heute nur noch bei DSLRs und Systemkameras erwarten. Mit etwas Abstrichen auch bei High-End-Kompakten.
Das gute am Megapixel-Rennen ist, das die Auflösung mittlerweile so hoch ist, das man wesentlich mehr Pixel gespeichert hat, als für die Ausgabe benötigt werden. Für 10x15 Fotos reichen 2 Megapixel, selbst für 40x50cm genügen 12 MP. Und auch ein 4K-Fernseher kann nur 8 Megapixel anzeigen. Bei der Ausgabe werden die Fotos daher immer runterskaliert und die Detailverluste, die man auf Pixelebene sieht, sind dann (meistens) nicht mehr sichtbar. Die Fotos erscheinen scharf. Man sollte nur nicht versuchen solche Fotos als Basis für intensive Bildbearbeitung oder auch nur für Ausschnittvergrößerungen zu nehmen - dafür nimmt man dann lieber eine rauscharme Systemkamera.
Die Auflösung alleine ist aber noch kein Merkmal dafür, ob eine Kamera stark rauscht - bzw. nach dem Entrauschen aquarellartige Bilder liefert - sondern sie muß immer in Bezug auf die Sensorgröße betrachtet werden. Wenn die gleiche Anzahl an Pixeln auf einer kleineren Fläche untergebracht werden müssen, dann wird der einzelne Pixel kleiner. Und je kleiner der einzelne Sensor ist, desto weniger Licht nimmt er auf und desto stärker sind im Verhältnis zum aufgezeichneten Licht die Einflüße durch Wärme oder Messwertschwankungen. Diese Einflüsse kann man auch nicht mehr durch das Reduzieren der Auflösung in den Kameraeinstellungen rückgängig machen.
Typsche DSLR-Sensoren (APS-C = 23,6 x 15,6 mm) sind etwa 13mal so groß wie die Sensoren von kleinen Digitalkameras oder Superzooms (1/2,3" = 6,1 x 4,6 mm). Die Sensoren von High-End-Kompakten sind immerhin schon doppelt bis viermal so groß.
Die Sensorgröße wird nach einem alten System aus den 50'er als Verhältnis in Zoll angegeben. Große Chips haben z.B. eine Größe von 2/3" - kleine nur noch 1/2,7". Diese Größenangabe ist aber nur als Typangabe zu verstehen. Daraus kann nicht die tatsächliche Größe errechnet werden. Aus diesem Grund habe ich zu den vorgestellten Digitalkameras als Anhaltswert den Abstand der Einzelsensoren voneinander (Pixelpitch) angegeben. Je größer dieser Wert ist, desto besser ist die Grundlage für eine gute Bildqualität.
Kurz gefasst: die Anzahl der Megapixel ist heute vollkommen bedeutungslos und schon seit langer Zeit kein Qualitätskriterium mehr. Viel wichtiger dagegen ist die Größe des Bildsensors.
- Objektiv, optischer Zoom
Auf einen Zoom würde ich auf keinen Fall verzichten. Mindest-Ausstattung ist ein 3-fach Zoom. Kompaktkameras bieten bis zu 10fach; Super-Zoom-Kameras 30-fach oder mehr Zoom. Die Angabe eines Digital-Zooms kann man vergessen. Das ist nichts anderes als eine Ausschnittvergrößerung und das kann man mit jeder Bildverarbeitung besser machen. Je stärker der Zoom ist, desto größer wird die Kamera. Außerdem sinkt die Lichtstärke und in den Extremlagen des Zooms muß mit Verzeichnungen gerechnet werden. Dafür bietet ein starkes Zoom enorme fotografische Freiheiten.
Die Brennweite wird bei fest verbauten Objektiven auf Kleinbild umgerechnet angegeben. Verschiedene Brennweiten kann man auf den Seiten von Walimex und Chip vergleichen.
Bei Wechselobjektiven wird immer die echte Brennweite angegeben. Diese muß dann anhand der Sensorgröße der Kamera auf Kleinbild-Äquivalent umgerechnet werden - der sogenannte Crop-Faktor - wenn man systemübergreifend vergleichen möchte. Weil es für die größeren Sensoren von DSLRs viel schwieriger ist hochwertige Objektive zu bauen, die einen großen Brennweitenbereich umfassen, findet man hier keine 20fach Zooms. Und die verfügbaren Superzooms (meist 18-300mm) sind in der Qualität immer schlechter als Objektive mit kleinerem Zoombereich oder gar Festbrennweiten. Um die Möglichkeiten einer DSLR oder DSLM auszureizen, muß man sich auch mit der Auswahl des richtigen Objektivs beschäftigen. Wobei tendenziell mit der Abbildungsqualität auch der Preis steigt.
vom jeweils gleichen Standpunkt

23 mm Brennweite

420 mm Brennweite
Eine kurze Brennweite (Weitwinkel, <28 mm) ist für Innenaufnahmen, Landschaftsaufnahmen oder Architekturfotos wichtig, damit man möglichst viel vom Motiv aufs Bild bekommt. Kameras mit einer kleinen Anfangsbrennweite sind meist teurer als Modelle, die erst bei 36mm starten. Ein Grund liegt darin, dass die Herstellung eines Weitwinkel-Objektivs teuer ist, wenn man die unvermeidbaren Abbildungsfehler wie Verzeichnungen und Abschattungen so gering wie möglich halten will.
Eine lange Brennweite (> 200mm) benötigt man um Entferntes nah heranzuholen. Sehr wichtig z.B. für Tierfotografie (auch im Zoo), Sport und bei allen Situationen wo man sich dem Motiv nicht nähern kann. Da bei langen Brennweiten die Lichtstärke sinkt und die Verwacklungsgefahr steigt, gehört ein Bildstabilisator inzwischen zur Standard-Ausstattung.
Einen Zoom kann man kaum durch eine höhere Auflösung ersetzen. Damit eine Kamera mit 3-fach-Zoom durch Ausschnittvergrößerung (= Digital-Zoom) den gleichen Abbildungsmaßstab erreicht wie eine 6-fach-Zoom-Kamera, benötigt sie 4 mal soviele Pixel! Dazu kommt noch die unterschiedliche Bildwirkung durch die geringere Schärfentiefe bei hoher Brennweite.
Viele günstige und ultrakompakte Kameras bieten nur wenige Zoomstufen. D.h der Zoombereich wird nicht kontinuierlich durchlaufen, sondern mit jedem noch so kurzen Betätigen der Zoomtaste um eine feste Stufe. Das erschwert die Wahl des richtigen Bildausschnitts. Schlechte Kameras haben nur 4 Zoomstufen, gute mehr als 30 oder sie sind tatsächlich stufenlos. Als Optimum kann man eine mechanische, stufenlose Brennweitenverstellung betrachten. Diese findet man aber nur bei einigen Bridge-Kameras und bei praktisch allen Spiegelreflex-Objektiven.
- Blende / Lichtstärke

Blende 2.8

Blende 7.0
Eine weitere Sparmaßnahme der Hersteller ist die Reduzierung der Blendenstufen. Während es eigentlich üblich ist, dass eine Kamera zwischen der kleinsten und größten Blende alle Zwischenstufen nutzt, gibt es tatsächlich Kameras auf dem Markt, die nur mit 2 verschiedenen Blenden arbeiten. Die Belichtung kann dann praktisch nur über die Zeit gesteuert werden. Solche Kameras haben aber in der Regel auch keine manuellen Einstellmöglichkeiten.
Welchen Einfluß die gewählte Blende hat, zeigen diese beiden Fotos. Das eine wurde mit Blende 2,8 gemacht und zeigt eine sehr geringe Schärfentiefe (auch oft als Tiefenschärfe bezeichnet) - es sind praktisch nur die Blüten scharf, der Hintergrund verschwimmt und lässt die Blüten plastisch hervortreten. Das andere Foto wurde mit Blende 7 gemacht und zeigt eine größere Schärfentiefe. Das Foto wirkt ganz anders. Die Blende hat also einen großen gestalterischen Einfluß. Bei den meisten Digitalkameras wird man davon aber nicht viel merken, da der kleine Sensor wiederum zu einer großen Schärfentiefe führt - siehe auch Crop-Faktor. Erst in der DSLR-Klasse bzw. bei Systemkameras ist die Blende als Stilmittel einsetzbar.
Neben der gestalterischen Funktion beeinflusst die Blende aber auch die einfallende Lichtmenge. Hierbei ist die größte Blendenöffnung technisch begrenzt und eine wichtige Objektiv-Eigenschaft. Hierbei spricht man von der Lichtstärke eines Objektivs. Ein kleiner Wert (f/2.8 oder weniger) steht für eine hohe Lichtstärke. D.h. es fällt mehr Licht auf den Bildsensor und man kann mit kürzeren Belichtungszeiten arbeiten. Bei schlechter Lichtstärke muß man viel eher den Blitz zuschalten oder mit Stativ fotografieren. Mit steigender Brennweite nimmt die Lichtstärke überlicherweise ab. Ein Zoom-Objektiv hat im Weitwinkelbereich die beste und im Tele-Bereich die geringste Lichtstärke. Ein Anfangswert von 2,8 ist gut - Werte über 4 sind nur durchschnittlich. Sehr gute Zooms erreichen sogar im gesamten Bereich eine gute Lichtstärke - wie z.b. die Sony RX10 mit durchgängig f/2,8 bei einer Brennweite von 24 - 200mm. Wenn man das mit einem Super-Zoom für DSLRs, wie dem Tamron 18-270 mit f3,5-6,3 vergleicht, dann kann man das Tamron-Objektiv in diesem Punkt nur als schlecht einstufen. Lichtstarke Zoom-Objektive für DSLRs sind sehr teuer und groß und schwer. Etwas kleiner fallen diese Objektive bei Systemkameras mit mFT-Sensor aus, aber auch hier sind die Preise sehr hoch.
- Bildstabilisator (auch: OIS, AntiShake, IBIS)
Hilfreich ist die Ausstattung der Kamera mit einem mechanischen/internen (z.b. Sony, Olympus, Pentax) oder optischen Bildstabilisator (z.B. Panasonic, Nikon, Canon). Dieser gleicht beim Fotografieren aus der Hand das Zittern aus. (Bildstabilisator-Test) Welches System zum Einsatz kommt, spielt nur bei DSLRs eine Rolle. Während ein optischer Bildstabilisator bereits den Blick durch den Sucher beruhigt, wird bei der mechanischen Lösung nur das Bild des Sensors ruhig gestellt. Neuere Untersuchungen belegen eine bessere Wirksamkeit des Stabilisators im Objektiv bei langen Brennweiten. Bei kürzeren Brennweiten ist kein Unterschied feststellbar. Olympus und Panasonic haben begonnen beide Systeme zu kombinieren und erreichen dadurch noch wesentlich bessere Ergebnisse. Hier muß man aber streng auf die Kompatibilität von Kamera und Objektiv achten, damit der Dual-IS auch aktiv wird.
Damit sind zum einen scharfe Fotos auch mit sehr langen Brennweiten möglich, und zum anderen auch mit längeren Belichtungszeiten als üblich. Wichtig ist dies bei langen Brennweiten, aber auch bei ultrakompakten Digicams, da es hier leichter zum Verwackeln kommt. Nur noch selten - z.B. bei Nikon - findet man Kameras ohne Bildstabilisator. Aber Achtung: manchmal werden Kameras mit 'Anti-Shake-DSP' oder 'elektronischem Bildstabilisator' beworben, die gar keinen echten Bildstabilisator besitzen. Und noch ein Hinweis: ein Bildstabilisator kann nur die Kamerabewegung ausgleichen, aber niemals die Bewegung des Motivs. Wenn sich das Motiv für die Belichtungszeit zu schnell bewegt, kommt es trotzdem zu unscharfen Fotos.
- Auflösung Display / Sucher
Über das Display wählt man den Bildausschnitt und beurteilt das Bild. Taugt das Display nichts, weil es zu dunkel und zu grob aufgelöst ist, dann fällt es schwer den richtigen Bildausschnitt zu bestimmen; und zu bewerten, ob das Foto gut geworden ist. Displays mit deutlich weniger als 300.000 Pixel zeugen von Sparmaßnahmen des Herstellers, mehr als 500.000 Pixel gehören zu den besseren. Die besten erreichen mehr als 1 MP. Außerdem sollte das Display hell genug für die Nutzung im Sonnenschein sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Größe des Displays. Wobei die übliche Größenangabe in Zoll als Typ-Angabe zu verstehen ist. Dies erleichtert nur die Vergleichbarkeit und soll keine millimetergenaue Größenangabe sein. Auf einer 1,5" kleinen Anzeige kann man trotz hoher Auflösung nicht viel sehen. Das Display sollte mindestens 2,5", besser 3" groß sein. Allerdings muß die Größe eines Display im richtigen Verhältnis zur Pixelanzahl stehen. Wenn nur das Display vergrößert wird, ohne die Pixelanzahl zu erhöhen, bringt dies keinen Schärfevorteil. Ein 2,5"-Display sollte mindestens 300.000 Pixel haben.
Systemkameras und Superzoom-Kameras haben oft ein kleines Display als elektronischen Sucher. Die Arbeit mit dem Sucher verbessert die Bildergebnisse, da man zum einen automatisch eine stabilere, verwacklungssichere Haltung einnimmt und zum anderen die abgeschattete Sicht durch den Sucher den Blick für das Motiv schärft. Das Display sollte mindestens 0,44" groß sein und deutlich über 400.000 Punkte auflösen. Alles darunter ist nur eine Notlösung. Die richtig guten elektronischen Sucher haben eine Auflösung von mindestens 2.000.000 Pixel und sind größer als die optischen Sucher einer Mittelklasse-DSLR. Ein wichtiges Komfortmerkmal ist dabei die automatische Umschaltung zwischen Display und Sucher über einen Näherungssensor. Bei einfacheren Kameras muss man selber per Tastendruck umschalten, was schnell lästig wird.
Digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) haben immer einen optischen Sucher, der über einen Spiegel das Bild durch das Objektiv anzeigt. Die Qualität (Helligkeit/Größe des Bildes) des Suchers spielt daher eine große Rolle für den Bedienkomfort, besonders beim manuellen Scharfstellen. Da der Spiegel zur Belichtung des Sensors weggeklappt werden muß, ist klassischerweise auch kein Livebild auf dem Display möglich. Mittlerweile ist aber jede moderne DSLR mit LiveView ausgestattet. Dazu wird der Spiegel dauerhaft hochgeklappt - der Sucher zeigt dann kein Bild mehr, dafür kann das Display wie bei einer Kompaktkamera zur Bildgestaltung genutzt werden. Noch gibt es große Unterschiede in der Nutzbarkeit des Liveview-Modus. Die Fokussierung ist extrem langsam und eine Vorschau von Belichtung und Weißabgleich wird auch nicht immer erzeugt. Gute Videosucher von spiegellosen Systemkameras sind oft heller und größer, als die optischen Sucher einer Mittelklasse-DSLR. Das ein optischer Sucher unbedingt besser ist, gilt allenfalls noch bei Vollformat-Kameras - und auch da nicht mehr uneingeschränkt.
- ISO-Wert
Da sich in eine Digitalkamera kein Film mit einer höheren Empfindlichkeit (höherer ISO-Wert) einlegen lässt, kann man über die Signalverstärkung die Lichtempfindlichkeit regeln. Dabei gilt: je höher die Signalverstärkung (der ISO-Wert), desto stärker wird die Bildqualität durch Bildrauschen beeinträchtigt. Üblicherweise arbeiten Digicams mit ISO-Werten zwischen 100 und 3.200. Hohe ISO-Werte machen aber nur bei DSLRs Sinn. Mehr als ISO 800 ist selbst bei den besten Kompaktkameras (Ausnahme: High-End-Kompakte) nicht angeraten. Hüten sollte man sich vor Kameras, die den ISO-Wert nur vollautomatisch regeln. Da das Erhöhen des ISO-Wertes die Bilder durch starkes Rauschen ruinieren kann, sollte der Fotograf festlegen, ob er dieses Risiko eingehen will. Eine Kamera, die nur eine automatische ISO-Einstellung hat, sollte besser im Regal liegen bleiben. Bei manchen Modellen kann man die ISO-Automatik nach oben begrenzen, so das diese Funktion sinnvoll nutzbar ist. Die meisten Digitalkameras mit hoher Megapixel-Zahl neigen schon bei geringer Erhöhung des ISO-Wertes zum Rauschen. Digitale Spiegelreflexkameras mit ihren deutlich größeren Sensoren sind hier wesentlich unempfindlicher.
- Speichermedium
Die Art des Speichermediums kann man sich bei den wenigsten Modellen aussuchen. Es gibt nur eine Handvoll Kameras, die 2 oder gar 3 verschiedene Typen akzeptieren. Die Art des Speichermediums sollte nur bei ansonsten gleich guten Kameras kaufentscheidend sein.
Die Speicherkarten unterscheiden sich neben ihrer Bauform hauptsächlich im Preis. Die nur von Sony verwendeten Memory Sticks und die von Fuji / Olympus genutzen xD-Cards sind inzwischen vom Markt verschwunden und bedeutungslos. Üblich sind SD-Karten und für einige professionelle Kameras CF-Karten oder XQD-Karten. Diese Kameras haben dann oft einen Doppelslot, der die gleichzeitige Verwendung von 2 Karten ermöglicht.
Die SD-Karten sind das aktuelle Standard-Format. Fast alle aktuellen kompakten Digitalkameras und die meisten DSLRs verwenden SD-Karten. Die Klasse der SD-Karten umfasst mittlerweile 3 Kategorien: SD bis 2 GB, SDHC bis 32 GB und SDXC ab 64 GB. Die Standards sind nicht aufwärtskompatibel, die Lesegeräte und Kameras müssen also explizit SDHC oder SDXC unterstützen. Die Karten unterscheiden sich außerdem durch die Geschwindigkeitsklassen (Class 4, 6, 10) mit garantierten Mindest-Schreibgeschwindigkeiten. Für die Videoaufzeichnung wird meist eine Mindestgeschwindigkeit verlangt. Details siehe unter Zubehör - Speicherkarten.
CompactFlash gibt es in 2 Baugrößen: CF-I und CF-II. CF-Karten werden nur noch von professionellen DSLR verwendet. Während alle Kameras mit CF-Slot die CF-I akzeptieren, passen die dickeren CF-II nur in wenige Digitalkameras. Das CF-II-Format wurde hauptsächlich von Microdrives genutzt. Dies sind Mini-Festplatten, die heute keine Marktrelevanz mehr haben.
XQD-Karten sind als Nachfolger für die CF-Karte vorgesehen und sollen sehr hohe Übertragungsraten erreichen. Es sieht aber nicht so aus, als würde sich dieser Standard durchsetzen. Bislang setzt nur Nikon bei seinen professionellen DSLRs auf den XQD-Standard.
Die Speicherkarten sind auch als Ultra- oder High-Speed-Varianten erhältlich. Diese bieten eine höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeit. Vor allem beim Filmen, im Serienbildmodus oder beim Speichern großer RAW-Bilder können sich die Geschwindigkeitsunterschiede je nach Kamera bemerkbar machen. Beim Auslesen der Speicherkarte mit einem schnellen Kartenleser profitiert man auf jeden Fall vom höheren Tempo.
Wenn man viele Fotos im RAW-Format oder Videos macht, kommt mitunter auch eine 64 GB-Karte an die Kapazitätsgrenze. Für solche Fälle und als Backup unterwegs kann die Anschaffung eines Image-Tanks Sinn machen. Da ein Fotospeicher bzw. Memory Tank wesentlich größere Speicherkapazität zur Verfügung stellt und neben der Fotografie noch als externe Festplatte genutzt werden kann und oft noch weitere Funktionen wie MP3-Player bietet, ist das auch preislich eine interessante Alternative.
Kaufberatung Fotospeicher
- Akku
Es finden 2 verschiedene Akku-Typen in Digitalkameras Verwendung:
- standardisierte NiMh-Akkus in AA-Größe
- kameraspezifische LiIon-Akkus
NiMh-Akkus haben den Vorteil das sie überall und zu günstigen Preisen erhältlich sind und notfalls durch Batterien ersetzt werden können. Der Nachteil ist das relativ hohe Gewicht und die hohe Selbstentladung. Dadurch sind die Akkus nach längerer Lagerung so stark entladen, dass deutlich weniger Fotos möglich sind. Abhilfe schaffen hier Akku-Typen mit geringerer Selbstentladung. Auf jeden Fall ist für die Lebensdauer von NiMh-Akkus die Qualität des Ladegeräts mitentscheidend. AA-Akkus findet man nur noch im günstigsten Einsteigersegment.
Die kameraspezifischen
LiIon-Akkus haben zunächst den Nachteil, dass sie nur vom Kamerahersteller angeboten werden. Für verbreitete Akkutypen ist es aber kein Problem einen Drittanbieter zu finden der passende Akkus zu günstigerem Preis anbietet. Diese sind meist aber qualitativ minderwertig, haben weniger Kapazität und keine Schutzschaltung. In der Regel verrichten sie aber ebenfalls klaglos ihren Dienst. Das Ladegerät ist bei LiIon-Akkus immer im Lieferumfang enthalten, somit besteht nicht die Gefahr ein unbrauchbares Ladegerät zu benutzen. Außerdem hat man die Anschaffungskosten für Ladegerät und den ersten Akkusatz gespart. Allerdings ist ein Trend zu erkennen die Kamera als Ladegerät zu mißbrauchen. Dann ist unter Umständen doch wieder die Investition in ein Ladegerät fällig.
Testberichte
Viele wichtige Faktoren nennen die Hersteller nicht in ihren Unterlagen. Diese findet man nur in Testberichten. Da die Meßwerte unter Umständen vom Meßaufbau abhängig sind, sollte man vorsichtig sein, wenn man Ergebnisse aus verschiedenen Quellen miteinander vergleicht.
- Einschaltzeit
Dies ist die Zeit vom Einschalten der Kamera bis zur Bereitschaft. Gute Kameras brauchen nur 1-2 Sekunden. Zoom-Kameras brauchen immer etwas länger als Kameras ohne Zoom, da der Zoom erst ausgefahren werden muß. Je stärker der Zoom-Faktor, desto länger ist in der Regel auch die Einschaltzeit. Digitalkameras mit manuell verstellbarem Zoom, wie DSLRs, sind innerhalb von Sekundenbruchteilen betriebsbereit.
- Auslöseverzögerung / Autofokus-Geschwindigkeit
Die Auslöseverzögerung ist die Zeitspanne vom Betätigen des Auslösers bis zum Erstellen des Bildes. Die Zeit setzt sich zusammen aus der Zeit für das Fokussieren, die Belichtungsmessung und dem eigentlichen Auslösen des Verschlusses. Wenn man, durch halbes Betätigen des Auslösers, vorfokussiert, erreicht man die geringstmögliche Auslöseverzögerung, da die AF-Zeit entfällt.
Ich gebe auf meiner Seite immer die Auslösverzögerung incl. AF-Zeit an, da nur scharfe Bilder Sinn machen. Eine Auslöseverzögerung von 1 Sekunde verhindert ziemlich effektiv actionreiche Aufnahmen. Sei es ein Zieleinlauf beim Sport oder die Hauskatze, die nicht stillhalten will. Etwa seit 2005 haben alle Digicams eine so kurze Auslösezeit, dass die Auslöseverzögerung fast nur noch aus der Zeit für den Autofokus besteht. Eine Kamera mit einer Verzögerung von 0,5 Sek. zählt schon zu den besseren auf dem Markt und damit kann man schon leben. Ideal wäre eine Auslöseverzögerung von deutlich unter 0,3 Sekunden. Dies war bis vor kurzem fast nur DSLRs mit Phasen-Autofokus vorbehalten. Mittlerweile sind die besten Systemkameras mit Kontrast-Autofokus genauso schnell.
Die Auslöseverzögerung ist zudem von der Brennweite, der Beleuchtung und bei DSLRs vom verwendeten Objektiv abhängig. Bei starken Tele-Brennweiten wird immer mehr Zeit zum Fokussieren benötigt als im Weitwinkelbereich. Daraus ergeben sich teilweise starke Unterschiede bei der Messung der Auslöseverzögerung. In diesen Fällen habe ich 2 Werte angegeben: für die Messung im Weitwinkel- und im Tele-Bereich.
Bei der Auswahl der Kamera spielt auch das Autofokus-System eine Rolle. Kompaktkameras und Systemkameras arbeiten in der Regel mit Kontrast-AF und nutzen dafür den Bildsensor. Die Autofokusfelder sind hier eine reine Softwarelösung und man kann kostengünstig sehr viele AF-Felder auf der gesamten Bildfläche anbieten. Bei DSLRs mit Phasen-AF muss dagegen für jedes AF-Feld ein Sensor verbaut werden, die zudem eher in der Bildmitte zu finden sind. Hier wird noch zwischen einfachen Linien- und aufwendigeren Kreuzsensoren unterschieden. Kreuzsensoren sind empfindlicher, daher ist ein AF-System mit mehreren Kreuzsensoren besser in der Lage ein Motiv zu verfolgen.
Kontrast-AF ist generell genauer als Phasen-AF, weil hier exakt auf Sensorebene scharfgestellt wird. Dagegen sind Kontrast-AF-System oft relativ langsam, da ein schneller Kontrast-AF eine hohe Rechenleistung und schnelle AF-Motoren erfordert.
- Bildqualität
Die Bildqualität wird beeinflußt von dem optischen System, dem Bild-Sensor und der Software, die das Bild innerhalb der Kamera weiterverarbeitet. Sie ist zum einen objektiv durch die Abbildungsleistung meßbar. Hiermit stellt man die prinzipielle Eignung zur Darstellung feiner Details fest. Der Wert wird nach ISO 12233 gemessen und in Linienpaaren/Bildhöhe angegeben. Zum Bildrand hin wird die Auflösung bedingt durch die Eigenschaften des Objektivs schlechter. Je gleichbleibender die Auflösung ist, desto besser ist die Qualität der Optik.
Die weitere Beurteilung der Bildqualität beruht auf subjektiven Kriterien wie Schärfeeindruck, Farbechtheit, etc. Eine Kamera sollte die Farben möglichst neutral wiedergeben, d.h. so wie man sie selber gesehen hat.
Ausstattung
Je nach Anwendungsbereich wird die Kaufentscheidung durch weitere Ausstattungsmerkmale bestimmt. Viele kompakte Kameras sind hier schlecht ausgestattet. Man sollte sich also genau informieren, ob die Kamera auch die eigenen Ansprüche erfüllen kann.
- Blitzschuh
Einen eingebauten Blitz haben fast alle Digitalkamers. Diese Blitze haben aber alle nur eine eingeschränkte Reichweite. Und wenn der Blitz beim Aktivieren nicht ausklappt, werden durch den geringen Abstand zur Objektivachse mit Sicherheit rote Augen verursacht.
Einen leistungsfähigeren Blitz kann man aber nur anschließen, wenn die Kamera dafür eine Möglichkeit bietet. Idealerweise hat die Kamera einen normalen Blitzschuh. Dann lässt sich praktisch jeder Blitz anschließen. Oder die Kamera bietet Anschluß für ein Blitz-Synchronkabel, das man teuer beim Hersteller erwerben muß. Die meisten Kompaktkameras bieten überhaupt keine externe Anschlußmöglichkeit. Für diese Digitalkameras kommt nur ein Slave-Blitz in Frage, der durch den Blitz der Kamera ausgelöst wird und dann dazu dient den Raum tiefer auszuleuchten. DSLRs haben in der Regel herstellerspezifische Blitzkontakte um die umfangreichen Funktionen des TTL-Blitzsystems zu steuern.
Gegen die roten Augen wird von fast allen Herstellern eine kamerainterne Retusche eingesetzt um die roten Augen nachträglich wieder zu entfernen.
- Makrobereich
Ob eine Kamera gut für Makroaufnahmen geeignet ist, wird von mehreren Faktoren bestimmt. Zum einen von dem geringsten möglichen Nahabstand und zum anderen von der Brennweite. Wenn zwei Kameras den gleichen Nahabstand haben, dann ist die Kamera besser geeignet, die dabei die größere Brennweite zur Verfügung stellt. Der minimale Nahabstand im Telebereich ist wichtiger als der im Weitwinkelbereich, weil man im Telebereich zum einen weniger Verzeichnungen erhält und zum anderen weniger Probleme mit Abschattungen durch das Objektiv hat. Die meisten Insekten fühlen sich auch schnell belästigt und flüchten wenn man ihnen zu nahe kommt. Gute Grundlagen zum Thema Abbildungsmaßstab hat Digitalkamera.de veröffentlicht. Im Systemkamera-Bereich hat man es etwas einfacher. Hier stehen spezielle Makroobjektive zur Verfügung. Der angegebene Abbildungsmaßstab erleichtert die Vergleichbarkeit. Ideal sind hier KB-Brennweiten im Bereich um die 100mm.
- Langzeitbelichtung
Für Nachtaufnahmen muß man die Möglichkeit haben lange Belichtungszeiten einzustellen. Die meisten Digicams erlauben eine max. Verschlußzeit von 15 Sekunden. Aus dem analogen Spiegelreflexbereich kennt man die Möglichkeit den Verschluß solange offen zu halten, wie der Auslöser betätigt wird (Bulb). Diese Funktion bieten nur wenige Digitalkameras, meist DSLRs, da durch die lange Belichtungszeit das Rauschen stark ansteigt.
- schwenkbares Display
Sehr praktisch ist ein schwenkbares Display. Dies ermöglicht Aufnahmen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln ohne sich dafür verrenken zu müssen. Zwischen den verschiedenen Herstellern gibt es Unterschiede in der Beweglichkeit des Displays. Bei Sony z.b. ist das Display unten befestigt, was eine praktische Nutzung als 'Schachtsucher' ermöglicht, aber keine Selbstportraits erlaubt und bei manchen Stativen wird die Beweglichkeit eingeschränkt. Canon z.B. schlägt das Display seitlich an. Dies ermöglicht Selbstportraits und im Stativeinsatz gibt es keine Probleme. Dafür ist das Handling umständlicher, da mehr Bewegungen zum Ausklappen des Displays erforderlich sind und das Display nicht mehr in der optischen Achse liegt.
- Belichtungsreihen
Ist man sich nicht sicher, ob die gewählte Belichtung das gewünschte Ergebnis bringt, dann ist es sehr praktisch, wenn die Kamera automatisch eine Belichtungsreihe, auch Bracketing genannt, erstellt. Hier gibt es Unterschiede in der Einstellbarkeit. Teilweise sind nur 3 Aufnahmen im Abstand von +/- 0,7 EV möglich - andere bieten 5 Aufnahmen im Abstand von +/- 5 EV. Manche Kameras bieten neben Variationen der Belichtung auch Weißabgleichs- und Schärfe-Bracketing.
- Weißabgleich
Der Weißabgleich sorgt dafür, dass weiß auch weiß bleibt. Fotografiert man unter Kunstlicht ohne Blitz, dann bekommen die Fotos ohne Weißabgleich einen Gelb- oder Grünstich. Die meisten Kameras bieten hier vorgefertige Weißabgleich-Optionen für Glühbirnen oder Neonröhren. Idealerweise wird die Möglichkeit angeboten einen manuellen Weißabgleich durchzuführen, der dann optimal auf die aktuellen Lichtverhältnisse angepasst ist. Speziell bei DSLRs findet man auch oft die Möglichkeit den Farbwert anhand von Kelvin-Werten oder auf einer Farbachse abzustimmen.
- Autofokus-Hilfslicht
Ein AF-Hilfslicht ist eine kleine, helle Lampe (manche Kameras verwenden auch eine Blitzlichtsalve) die das Motiv erhellt um eine korrekte Scharfstellung zu ermöglichen. Zum Scharfstellen benötigt die Elektronik einen gewissen Mindestkontrast. Ist der zu gering wird das AF-Hilfslicht zugeschaltet.
- manueller Fokus
Für Stativaufnahmen ist es sehr praktisch den Fokus einmal einzustellen und dann zu fixieren. Insbesondere, wenn die Schärfeebene nicht in Bildmitte liegt. Manche Kameras bieten die Möglichkeit den Fokuspunkt frei zu verschieben. Noch praktischer ist es wenn man den Fokus auch vollständig manuell einstellen kann. Dann benötigt man aber ein Hilfsmittel wie vergrößerte Displayanzeige oder Entfernungsanzeige. Beliebt ist auch Fokus-Peaking - hierbei werden scharfe Kanten bunt eingefärbt, so das man schnell erkennen kann welche Bereiche scharf gestellt sind.
- Zeit/Blendenautomatik
Es ist nicht selbstverständlich, dass jede Digitalkamera mit einer Zeit- und Blendenautomatik ausgestattet ist. Notfalls kann man sich mit entsprechenden Motivprogrammen wie Sport, Motiv, Landschaft behelfen. Für den fortgeschrittenen Fotografen ist das aber unbefriedigend. Kameras mit dieser Ausstattung erkennt man meist am Programmwahlrad mit den typischen Abkürzungen P/A/S/M. Wie komfortabel die Zeiten und Blenden eingestellt werden können unterscheidet sich zudem. Einfache Bedienkonzepte nutzen dafür das 4-Wege-Kreuz, bessere haben ein Einstellrad und die besten haben 2 verschiedene Einstellräder oder gar gleich dedizierte Einstellräder für Zeit/Blende/ISO/Belichtungskorrektur.
- Histogramm
Wenn die Kamera ein Histogramm einblenden kann, kann man sich ein Bild von der Helligkeitsverteilung des Fotos machen und damit evt. Unter/Überbelichtung erkennen. Sehr komfortabel ist eine Live-Vorschau, die bereits vor der Aufnahme die aktuelle Helligkeitsverteilung anzeigt.
- Serienaufnahmen, Ringspeicher
Manche Kameras bieten die Möglichkeit alle x Sekunden ein Foto zu schiessen oder 5 Fotos in 2 Sekunden oder ähnliches. Noch interessanter ist eine Funktion (Ringspeicher), um ununterbrochen Fotos zu erstellen und nach dem Loslassen des Auslösers die letzen paar Fotos zu speichern. Damit kann man quasi Ereignisse in der Vergangenheit einfangen.
- Video
Obwohl viele Digitalkameras sogar die Möglichkeit bieten Videos in HD-Auflösung aufzunehmen, ist es doch oft sehr kompromissbehaftet. Das Zoomen ist häufig während der Aufnahme gesperrt, weil sich sonst der Zoomantrieb auf der Tonspur verewigt. Oder die Kamera nimmt erst gar keinen Ton auf. Das Nachregeln von Belichtung und Fokus geschieht oft sehr träge. Das verwendete Speicherformat ist häufig nicht optimal für den Videoschnitt. Und die Videolänge ist in der Regel aus zollrechtlichen Gründen auf maximal 29 Minuten begrenzt.
- Filtergewinde
Möchte man sich die Möglichkeit offen halten Filter (Nahlinsen, UV-Filter, Polfilter, o.ä.) oder Weitwinkel- bzw. Tele-Konverter anzuschließen, dann muß die Kamera ein Filtergewinde bieten. Bei machen Kompaktkameras, muß dafür erst ein Adapter zugekauft werden.
- Stativgewinde
Genausowenig wie ein Filtergewinde ist ein Stativgewinde selbstverständlich. Bei Kompaktkameras ist das Stativgewinde ausserdem oft aus Kunststoff. Will man häufig Stativaufnahmen machen, dann sollte man auf ein Gewinde aus Metall achten. Wichtig ist außerdem die Lage des Stativgewindes. Optimalerweise sitzt es genau in der optischen Achse, das erleichtert das Schwenken bei Panoramaaufnahmen. Und das Gewinde sollte nicht zu nah am Schacht für Akku und Speicherkarte liegen, sonst lassen diese sich nicht wechseln während die Kamera auf dem Stativ steht.
- Haptik / Ergonomie
Die Gehäuseform sollte man bei der Kaufentscheidung auch nicht außen vor lassen. Es mag vorkommen, das eine technisch sehr gute Kamera einfach schlecht in der Hand liegt und das Arbeiten damit dann keinen Spaß macht. Daher sollte man vor dem Kauf die Kamera auch mal länger in die Hand nehmen. Bei kleinen, leichten Kameras ist es meist kein Problem sie zu halten, hier ist eher die Erreichbarkeit und Bedienbarkeit der Knöpfe ein Problem. Wenn die Kameras größer und schwerer werden, wird eine ergonomische Form mit ausgeprägten Handgriff immer wichtiger - besonders wenn man die Kamera mit einem schweren Tele-Objektiv ausstatten will. Hier ist auch nicht jeder Griff für jede Hand optimal. Da hilft nur ausprobieren.
- WLAN
Ist die Kamera mit WLAN ausgestattet, dann muß man unter Umständen die Speicherkarte bei der Arbeit auf dem Stativ nicht herausnehmen um die Fotos auszulesen. Der genaue Funktionumfang der WLAN-Funktion schwankt aber sehr stark von Hersteller zu Hersteller und innerhalb der Kameragenerationen. Meist ist zur Kopplung eine spzielle App erforderlich, nicht immer gibt es sie für Android und iOS. Für den PC gibt es noch seltener Software. Kann man die Bilder nur aufs Smartphone übertragen, dann ist das eine nette Spielerei für den Urlaub um die Freunde mit neuen Eindrücken zu versorgen, aber für die Arbeit im Studio ist es nicht geeignet. Auch unter Fernsteuerung versteht jeder Hersteller was anderes. Manchmal ist nur das Auslösen eine Fotos möglich, manchmal kann man die Kamera mit allen Funktionen fernsteuern. Teilweise auch mit Aufnahmen in programmierbaren Zeitabständen. Nachdem sich GPS in der Kamera nicht durchgesetzt haben nutzen manche Anbieter das GPS des Smartphones zum Tracking der Fotos. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede: der eine braucht eine dauerhafte Verbindung zum Smartphone, was viel Akku kostet. Der andere zeichnet den Track nur am Smartphone auf und macht am Ende des Tages einen kurzen Abgleich. Wem die viel beworbene WLAN-Funktion also wichtig ist, sollte ganz genau hinschauen, was sich eigentlich dahinter verbirgt.
offene Fragen?
Es sind noch Fragen offen geblieben? Dann kannst Du noch einen Blick in die FAQ werfen oder die Suchfunktion nutzen. Findest Du trotzdem keine Antworten, dann zögere nicht mich anzuschreiben.
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen
Stand: 06.10.2016