Kaufberatung Digitalkamera

Erfahrungsbericht Panasonic Lumix DMC-FZ30

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Erste Eindrücke

Produktfoto Wenn man eine neue Kamera in den Händen hält, dann fallen einem als erstes die Unterschiede zur alten auf: Im Vergleich zur 3 Jahre alten Fuji S602

Bedienung

Die Bedienung der Panasonic FZ30 ist recht ergonomisch. Da es praktisch keine doppelt oder dreifach belegten Tasten gibt, muß man auch keine Tastenkombinationen auswendig lernen. Sehr positiv sind die 2 Wählräder mit denen im manuellen Modus problemlos Blende und Zeit getrennt eingestellt werden können. Das Moduswahlrad wäre allerdings besser bedienbar, wenn es etwas tiefer läge und vorstehen würde, so das man es leichter mit dem Daumen drehen könnte.
 
Unpraktisch ist auch, dass man wichtige Aufnahmeparameter wie ISO-Wert, Weißabgleich, AF-Einstellungen, Belichtungsmessung nur über das Menü einstellen kann. Immerhin sind ISO und Weißabgleich gleich als erste Menüpunkte erreichbar.
 
Eine gute Idee ist die Anzeige des letzten Fotos auf Tastendruck. Lästig ist allerdings, dass der eigentliche Bild-Anzeigemodus über das Moduswahlrad eingestellt wird. Ganz einsichtig ist nicht, warum dies nicht auch über die Review-Taste geschehen kann.
 
Etwas störend finde ich die Anzeige 'Programm-Wechsel' im P-Modus. Diese verschwindet zwar nach kurzer Zeit, kommt aber bei jedem Vorfokussieren wieder. Da hätte auch ein kleines Icon gereicht!
 
Das Display und der Sucher sind sehr scharf, so das bei manuellem Focus mit der Lupenfunktion tatsächlich der Fokuspunkt gut bestimmt werden kann. Die Anzeigen sind auch bei Dämmerlicht sehr gut ablesbar. Sobald es so hell ist, dass man eine Sonnenbrille benötigt, kann man auf dem Display noch grob das Motiv erkennen, aber Helligkeit und Weißabgleich kann man nicht mehr beurteilen. Dann muß man auf den Sucher ausweichen. Das dreh- und schwenkbare Display erleichtert die Aufnahme aus ungewöhnlichen Perspektiven ungemein, aber ein seitlich angebrachtes Dreh/Schwenkgelenk wie bei Canon ist noch ein bisschen besser nutzbar.
 
Was ich nicht ganz verstehe ist die Wahl der Blitzsynchronzeit. Die FZ30 soll diese angeblich in einem Bereich zwischen 1/30 und 1/250 wählen, tatsächlich kommt aber fast immer 1/30 sec dabei raus. Das bedeutet es kann bei schnellen Bewegungen schon Bewegungsunschärfe auftreten. Zu einer kürzeren Verschlusszeit, wie z.B. die üblichen 1/60, kann man die FZ30 nur mit Tricks zwingen, wobei man auch noch mit Problemen bei der Displayanzeige zu kämpfen hat:
 
Denn beim Vorfokussieren wird das Sucherbild aktualisiert und das Bild in der zu erwartenden Belichtung dargestellt. Diese an sich gute Idee wird leider bei Einsatz eines Blitzes kontraproduktiv. In den Modi A,S,M wird der Einfluß des Blitzes nicht berücksichtigt und somit wird das Sucherbild sehr dunkel dargestellt, bis man auslöst oder den Auslöser wieder loslässt. Dies geschieht auch bei aktivem AE-Lock. Im A-Modus ist dies Verhalten nicht ganz so ausgeprägt, aber dann wählt sie ja wieder die zu lange 1/30 sek. Wenigstens schaltet die FZ30 bei Anschluß eines externen Blitzgeräts auf Wunsch auf feste Blenden- und ISO-Werte (f4, ISO100), so das man prinzipiell jeden Modus zum Blitzen benutzen kann. Wenn man aber unbedingt kürzere Verschlusszeiten wünscht und daher in S oder M-Modus arbeitet und dann längere Zeit mit Vorfokussierung auf ein Ereignis wartet ist das beschriebene Verhalten schon sehr störend. Aber auch dafür gibt es Lösungen.
 

Autofokus

Ich arbeite in der Regel mit dem Highspeed-1-Punkt-Autofokus. Dann friert das Bild beim Fokussieren kurz ein, das stört mich aber nicht, da ist mir ein schneller AF wichtiger. Wenn das stört, dann kann man auch einen der anderen AF-Modi wählen. Den 3-Punkt und 9-Punkt-AF halte ich aber, wie bei anderen Kameras auch, für sinnlos. Woher soll die Kamera wissen auf was ich scharf stellen will? Ich bin immer froh, wenn man solche Automatiken abschalten kann. Der Autofokus arbeitet sehr schnell, wenn die Schärfebenen nahe beieinander liegen. Wenn man von fern nach nah oder andersrum fokussiert, dann dauert es etwas länger. Aber nie störend lang. Ich habe auch noch kein 'pumpen' beim Versuch die Schärfe zu finden, festgestellt. Selbst im Dämmerlicht arbeitet der AF noch fehlerfrei. Das AF-Hilfslicht muss sich erst spät zuschalten.
 
Was mich bei vielen Kameras, so auch bei der FZ30 stört: Den Tasten-Betätigungs-Piep und den Autofokus-Piep kann man nur gemeinsam aktivieren oder deaktivieren. Das simulierte Verschlussgeräusch kann man dafür getrennt deaktivieren. Wo ist da der Sinn? Der Tastenbestätigungs-Piep und das Verschlussgeräusch ist einfach nur Lärm, der stört. Das AF-Piepen ist aber hilfreich und sinnvoll. Schade das man das eine nicht ohne das andere haben kann.

Geschwindigkeit

Ich habe die Panasonic FZ30 unter anderem deswegen gekauft, weil sie in allen Punkten schneller reagiert als die konkurrierende Fuji S9500. Sowohl der AF ist sehr schnell, wie oben schon gesagt, als auch die sonstigen Funktionen der Kamera. Das Menü reagiert verzögerungsfrei; das Wechseln zwischen den Fotos in der Bildanzeige, das Rein- und Rauszoomen in das Bild, das Einschalten - alles geschieht erfreulich zügig. Die FZ30 bietet 3 verschiedene Serienbildmodi an. Der H- und L-Modus macht nur 5 Bilder, der unendlich-Modus macht so lange, bis die Karte voll ist. In der Geschwindigkeit ist allerdings kaum ein Unterschied, so das ich immer mit dem Unendlich-Modus arbeiten würde. Je nach Quelle schafft die Digicam dabei 2,6 bis 2,8 Bilder pro Sekunde. Dafür ist allerdings eine Highspeed-Speicherkarte notwendig. Der H-Modus soll schneller sein, weil dann nur einmal die Belichtungsparameter ermittelt werden. Angegeben sind hierfür 3 Bilder pro Sekunde. Wenn man ein schnelles externes Blitzgerät besitzt, kann man den Serienbildmodus auch mit Blitzlicht kombinieren. Hier ist die Serie aber auf 3 Bilder begrenzt. Sehr praktisch: wenn man den Serienbild-Modus und den Selbstauslöser aktiviert, dann werden 3 Fotos gemacht.
 
Meine eigenen Tests haben im H-Modus 5 Bilder in 2 Sekunden und im L-, sowie im unendlich-Modus, 2 Bilder/sec. erbracht. Ohne Serienbildmodus kann man etwa je Sekunde 1 Foto machen. Der Serienbildmodus ist aber eindeutig zu bevorzugen.

Bildqualität

Dieses Thema ist ja heiß diskutiert. Allerdings nicht nur bei der Panasonic FZ30, sondern auch bei der Fuji S9500. Erstmal die unstrittigen Punkte: die Auflösung ist sehr hoch, die Verzeichnungen für ein 12-fach-Zoom erfreulich niedrig. Auch Randabschattungen, Farbsäume und Auflösungsabfall zum Rand sind auf gutem Niveau.
 
Leider produziert der winzige Sensor der Panasonic FZ30 ein deutliches Rauschen. Vor allen Dingen das Farbrauschen in dunklen Bildteilen kann schnell auffällig werden. Bei ISO 100 halte ich das Rauschen auch bei Abzügen in 20x30 noch für unauffällig. Größere Abzüge würde ich evt. vorher mit NeatImage bearbeiten. ISO 200 wird schon langsam kritischer, ist aber für meine Ansprüche für Abzüge bis 13x18 noch brauchbar. Bei ISO 400 wird das Rauschen dann allerdings schon auffälliger, vor allen Dingen lässt die Bildschärfe spürbar nach. Höhere ISO-Werte bietet die FZ30 gar nicht erst an. Wenn die Panasonic nicht über einen Bildstabilisator verfügen würde, hätte ich sie nicht gekauft. Denn erst der ermöglicht es weitestgehend mit ISO 100 zu arbeiten.
 
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Damit ist aber auch klar, wofür die Panasonic nicht die richtige Kamera ist: wenn man auf kurze Verschlußzeiten angewiesen ist um Bewegungen einzufangen, kann man sich nicht mit hohen ISO-Werten retten - man ist auf ausreichend Sonnenschein angewiesen.
 
Und wo wir schon bei Beschränkungen sind: 35mm Weitwinkel ist nicht gerade berauschend. Für Innen- oder Architekuraufnahmen braucht man einfach eine kürzere Anfangsbrennweite. Hier kann man sich immerhin mit einem Weitwinkel-Konverter behelfen. Allerdings ist das nur eine Notlösung und wer häufiger im WW-Bereich arbeitet sollte besser zur Sony R1 greifen.

Fazit

Im Vergleich zur Fuji S9500 wird vor allen Dingen das Thema Rauschen diskutiert. Es ist, wie gesagt, auch eine Frage der eigenen Empfindlichkeit und der Anwendungsfälle. Allerdings darf man nicht hoffen mit der S9500 uneingeschränkt in hohen ISO-Werten zu schwelgen. Diskussionen in Fuji-Foren haben gezeigt, dass es oft zu verwaschenen, unscharfen Fotos kommt. Klar sind da auch die Experten dabei, die 300mm Brennweite mit 1/10 sec. aus der Hand fotografieren wollen, weil das mit dem Fotohandy ja auch ging. Aber trotzdem bleiben Fragen offen. Der Test in ColorFoto 01/2006 zeigt eine mögliche Erklärung: der Rauschfilter der Fuji S9500 arbeitet teilweise zu destruktiv und zerstört feine Details. Dies passiert vor allen Dingen bei geringem Kontrast und führt zu unscharf wirkenden Bildern mit aquarellartigen Artefakten. Dies kann auch schon bei ISO 100 passieren.
 
Meine persönliche Meinung: ich habe lieber eine Kamera, bei der das Rauschen zwar hoch, aber gut einschätzbar ist; als eine bei der ein Foto super ist und das andere möglicherweise vom Rauschfilter weichgezeichnet wurde. Prinzipiell ist das Rauschen bei allen aktuellen Prosumer-Kameras zu hoch. Ausnahme: Sony R1, und selbst die rauscht ab ISO 800 deutlich stärker als die meisten digitalen Spiegelreflexkameras. Wer die optimale Bildqualität sucht, der wird nur bei einer DSLR fündig - muß dann aber auch gut 1.000 EUR für qualitativ anständige Objektive miteinplanen.
 
Dazu bin ich nicht bereit und ich will auch keine Objektivsammlung mit mir rumschleppen. Daher bin ich überzeugt, dass die Entscheidung für die Panasonic FZ30 für mich persönlich richtig war. Bislang stören mich nur 2 Dinge: der geringe WW-Bereich und die (freiwillige) Beschränkung auf niedrige ISO-Werte. Mir ist allerdings auch klar, dass eine Optimierung in dieser Richtung andere Nachteile mit sich brächte:


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Stand: 26.10.2009