Kaufberatung Digitalkamera

Test Creative ZEN Vision:M 60GB als mobiler Bildspeicher

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Produktfoto

Der ZEN Vision:M ist ein MP3-Player mit 60 GB Festplatte und Farbdisplay. Das Gerät ist, wie der iPod, hauptsächlich als MP3-Player konzipiert, kann aber auch Videos und Fotos abspielen. Durch die integrierte USB-OTG-Fähigkeit eignet er sich auch als mobiler Fotospeicher. Die kleine 30 GB Version besitzt dieses Feature nicht!
 
Technische Daten
 
Lieferumfang:

Verarbeitung

Der ZEN Vision:M ist gut verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Obwohl, oder weil er dicker als der iPod ist, liegt er gut in der Hand. Die 4 Tasten und das mittlere Scroll-Pad reagieren einwandfrei.
Zum Einschalten muß der Schiebeschalter, der auch eine verriegelnde Lockposition hat, mehrere Sekunden festgehalten werden. Das verhindert effektiv das versehentliche Einschalten.

Display

Das Farbdisplay ist sehr brilliant und klar. Von unten betrachtet ist es relativ blickwinkelabhängig, aus den anderen Richtungen ansonsten gut. Im hellen Sonnenschein ist es nur schlecht ablesbar. Es hat eine Auflösung von 320 x 240 Pixeln bei einer Größe von 2,5'' und ist damit geringer aufgelöst, als heute bei Digitalkameras üblich. Damit ist es zwar zur Präsentation der Fotos gut geeignet. Aber die Beurteilung der Schärfe gelingt nicht besser als am Kameradisplay.

Bedienung

Die Bedienung erfolgt über 4 Funktionstasten und ein Scroll-Pad, das wie ein Laptop-Mauspad auf die Berührung des Fingers reagiert. Zusätzlich funktioniert das Scroll-Pad noch als Tastenwippe z.b. um zwischen den Fotos hin- und her zu blättern. Die Bedienung des Scrollrads beim iPod geht etwas besser von der Hand. Beim ZEN Vision:M muß man, am Ende des Scrollpads angekommen, den Finger absetzen und wieder oben ansetzen um weiter zu scrollen. Beim iPod dagegen wird einfach der Finger immer im Kreis bewegt.
 
Zum Laden und Verbinden mit anderen Geräten muss ein mitgelieferter Verbindungsstecker am Zen Vision:M angebracht werden. Dieser Verbindungsstecker bietet Anschlussmöglichkeiten für (Mini)-USB, Netzteil und A/V Out. Über den USB-Anschluß wird der ZEN auch mit dem PC zum Synchronisieren und Aufladen verbunden. Da leider kein Netzteil zum Lieferumfang gehört, kann der MP3-Player nur über einen eingeschalteten PC aufgeladen werden. Für den Betrieb als mobiler Fotospeicher, fern vom PC, sollte man das optionale Netzgerät kaufen. Das Aufladen dauert bis zu 5 Stunden. Gut ist, dass im Gegensatz zum iPod, beim USB-Import immer noch der Akku geladen werden kann.

ZEN Vision im Betrieb

Da ein Kabel mit USB-Mini-Stecker und USB-A-Buchse mitgeliefert wird kann man problemlos mit dem USB-Kabel der Digitalkamera eine Verbindung zum ZEN Vision M herstellen. Im Extra-Menü wählt man den Eintrag USB-Host und kann dann mit 'Von Medium kopieren' den Kopiervorgang starten. Manchmal wurde das Menü auf direkt beim Anschluß der Kamera aufgerufen.
 
Die Digitalkamera muß zum USB-OTG-Standard kompatibel sein, was in der Regel bei allen Kameras der Fall ist, die sich am PC als Massenspeicher anmelden. Ich habe verschiedene ältere und neuere Digitalkameras ausprobiert und alle wurden problemlos erkannt.
 
Während des Import erscheint eine Verlaufsanzeige mit der Anzahl der kopierten Fotos und der Gesamtmenge. Der Abschluß des Kopiervorgangs wird durch eine entsprechende Meldung angezeigt. Die importierten Fotos erreicht man über das Fotos-Menü und dem Eintrag 'importierte Dateien'.
 
Darin findet man zunächst Ordner für jede kopierte Speicherkarte vor. Hier findet man dann Ordnernamen nach Datum sortiert für die einzelnen Kopien. Das ist relativ unübersichtlich. Den letzten kopierten Ordner zu finden ist bei mehreren Kopien am Tag dann ein bisschen fummelig.
 
Öffnet man den Bilder-Ordner - bei den meisten Digicams heißt er DCIM - dann werden 20 kleine Vorschaubilder angezeigt. Das erzeugen dieser Vorschau dauert allerdings beim ersten Mal ca. 48 sec. (bei 7-MP-Fotos), muß aber nicht abgewartet werden.
 
Der Wechsel von einem Bild zum nächsten dauert ca. 1-2 Sekunden. Im Hintergrund wird offensichtlich das nächste Bild vorgeladen, so dass dieser Wechsel praktisch auf Tastendruck erfolgt.
 
Es sind Drehen und Vergrößern möglich. Die Vergrößerung wird nach ca. 3 Sekunden angezeigt, wobei die Vergrößerung nur eine feste Stufe kennt. Die wichtigsten EXIF-Daten zur Belichtung können angezeigt werden.
 
Wird das gleiche Gerät nochmals angeschlossen, wobei die Unterscheidung an der Größe der Speicherkarte erfolgt, hat man die Auswahl einen neuen Ordner anzulegen oder nur die Änderungen zum vorhandenen zu kopieren.
 
Eine Verify-Funktion gibt es nicht. Eine Überprüfung kann man nur anhand der Anzahl kopierter Dateien und über die Anzeige der Fotos vornehmen. Wobei der ZEN Vision:M nur JPGs anzeigt, keine RAW-Bilder.
 
Die MP3-Funktion habe ich nur kurz angetestet. Der Klang ist überzeugend. Die Listen für Interpreten, Titel, Genres, etc. sind nicht nur alphabetisch geordnet, sondern man kann auch über das Alphabet einen Schnellzugriff auf Anfangsbuchstaben erreichen. Das ist bei großen Sammlungen sehr praktisch.

Testergebnisse

Ergebnisse auf einen Blick
Akku-Standzeit~4 GB
USB-OTG Fotospeicher30 MB/Min
Fotospeicher PC214 MB/Min
So wird getestet

Geschwindigkeit
Ich habe den ZEN Vision:M mit 4 verschiedenen Kameras getestet und habe durchschnittlich eine Übertragungsgeschwindigkeit von 30 MB/Min ermittelt, wobei die Ergebnisse nicht stark schwanken. Das ist kein wirklich guter Wert. Das Auslesen einer 1 GB-Karte dauert damit über eine halbe Stunde. Systembedingt scheint USB-OTG nicht die schnellste Übertragungsmethode zu sein. Mit dem iPod habe ich noch viel schlechtere Werte ermittelt.
Das Auslesen des ZEN am PC über die USB-Schnittstelle erfolgt mit befriedigenden 214 MB/Min.
 
Akku
Der vollgeladene Akku reicht ungefähr zum Auslesen von 4 GB an Fotos. Sehr gut: bei niedrigem Akkustand wird vor dem Beginn eines Kopiervorgangs darauf hin gewiesen und man erhält die Möglichkeit zum Abbruch des Vorgangs. Diese sinnvolle Funktion habe ich bisher noch nicht gesehen. Allerdings kann man über das optionalen Ladegerät den Zen Vision:M während der Übertragung mit Strom versorgen. Allerdings sollte man auch auf den Akkustand der Digitalkamera achten.

Fazit

Der ZEN Vision:M ist nichts für professionelle Fotografen. Aber wer einen multifunktionalen MP3-Player sucht, den er ab und an zum Sichern seiner Digitalfotos nutzen möchte, der liegt mit diesem Gerät nicht verkehrt. Der Hauptaugenmerk sollte nicht auf der Datensicherung liegen, die ist zu langsam, sondern auf dem Spaß beim Austauschen und Präsentieren der Fotos unter Freunden. Dafür ist er auf jeden Fall deutlich besser geeignet als der iPod.

Michael Neuhaus


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Stand: 14.01.2008
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